Ihr Firmenkonto ist derzeit inaktiv, was die Auftragserteilung verhindert. Wenden Sie sich für Unterstützung bitte an Ihren Unternehmensadministrator.

Interview mit KWF: Schnittschutz beim Einsatz einer Elektrokettensäge

Im Zuge der weltweiten Tendenz, auf elektrische Alternativen umzusteigen, kennen wir zum Beispiel alle Elektroautos und elektrische Rasenmäher. Aber haben Sie schon Elektro- oder Akkukettensägen ausprobiert? In diesem Interview mit Lars Nick vom KWF sprechen wir über einige Themen, die für Sie – sollten Sie sich für so eine Kettensäge entscheiden – interessant sein könnten.

Nick Lars ist PSA-Zertifizierer am Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF). Zwischen KWF und SIP Protection besteht eine sehr gute Zusammenarbeit, da wir die gleichen Qualitäts- und Sicherheitsstandards teilen.

Haben Sie Kettensägen mit Verbrennungsmotor, Akku und Elektrokabel verglichen?

Nick Lars: Ja, wir haben zwei aufeinanderfolgende Untersuchungen zum „Einfluss des Motors auf die Sicherheitseigenschaften von PSA für Benutzer handgeführter Kettensägen“ durchgeführt. Wir haben Kettensägen mit Verbrennungsmotor mit Akkukettensägen und Elektrokettensägen verglichen. Sie alle haben eine vergleichbare Kraft, wenn es um die Schnittleistung in Holz geht.

Was waren die Ergebnisse der Tests auf einem Prüfstand?

Nick Lars: Dieser Vergleich hat gezeigt, dass je höher die Schnittgeschwindigkeit im Holz ist oder je aggressiver die Kettensäge auf das Holz reagiert, desto weniger aggressiv ist sie gegenüber der PSA. Dies ist ein ziemlich überraschendes Ergebnis. Die Elektrokettensägen könnten die PSA leichter durchschneiden als Kettensägen mit Verbrennungsmotor der gleichen „Leistungsklasse“.

Gleichzeitig schnitten die Akkukettensägen die PSA nicht leicht durch, obwohl alle Tests mit Kettensägen ähnlicher Schnittleistung durchgeführt wurden. Zudem wurde die Elektrokettensäge im Test nicht durch die Schutzfäden, sondern manuell gestoppt.

Was ist die Konsequenz dieser außergewöhnlichen Erkenntnisse?

Nick Lars: Das Risiko besteht darin, dass die Akkukettensägen, wenn sie eine ähnliche Leistung wie 3-4 kW Kettensägen mit Verbrennungsmotor haben, in Zukunft auch zum Entasten von Bäumen eingesetzt werden. Dies kann die Zahl der Schnittverletzungen erhöhen.

Wurden Vorteile der Verwendung von Elektrokettensägen identifiziert?

Nick Lars: Wir haben dieses Thema mit einigen Herstellern von Kettensägen und PSA wie denen von SIP Protection diskutiert. Diese Experten waren sich einig, dass elektrische Kettensägen durchaus Vorteile haben.

Oftmals ist die Geschwindigkeit von Akkukettensägen geringer als bei Kettensägen mit Verbrennungsmotor, da der Motor nicht die gleiche Drehzahl benötigt, um die Leistung zu erzeugen. Dadurch kann die Rückschlagneigung reduziert werden und ein Versagen der PSA wird oft durch die Energie oder „Bewegungsgeschwindigkeit“ verursacht, mit der die angetriebene Kettensäge auf die PSA aufprallt.

Darüber hinaus verfügen die Elektrokettensägen – zum Beispiel bei einem Unfall – über einen aktiven Stopp-Mechanismus beim Loslassen des Power-Buttons. Ganz anders ist dies natürlich bei Kettensägen mit Verbrennungsmotor.

Hilft dieser Stopp-Mechanismus, die Zahl der erwarteten Kettensägenverletzungen zu verringern?

Nick Lars: Ja, es ist einer der Hauptfaktoren, der die Experten glauben lässt, dass es in Zukunft nicht mehr Verletzungen geben wird. Wenn die Akkukettensägen leistungsstärker und damit für risikoreichere Forstarbeiten – wie zum Beispiel das Entasten von Bäumen – zugänglich werden, hilft der Stopp-Mechanismus, Verletzungen zu vermeiden.

Offensichtlich muss diese Entwicklung sorgfältig beobachtet werden und weitere Forschung ist definitiv erforderlich.